Praxis für seelische Gesundheit
Dr. med. Ursula Leuchtenberg
- Venloer Straße 100 – 102 50259 Pulheim
Seelenfrieden
trotz Krebns
»Krebs ist mehr als ein physisches Leiden.«
Interview mit der Pulheimer Ärztin und Psychotherapeutin Dr. Ursula Leuchtenberg über die seelische Begleitung Krebskranker
lebensart Med: Frau Dr. Leuchtenberg, die meisten Ihrer Patienten leiden an Depressionen oder Angststörungen. Ihre »Praxis für seelische Gesundheit« suchen außerdem viele Krebskranke auf. Wie kommt das?
Dr. Ursula Leuchtenberg: Krebs ist mehr als ein physisches Leiden. Die Diagnose ist ein Schock, die Therapie belastend, die Heilungschance oft ungewiss. Nun gerät darüber nicht jeder in eine klinische Depression: Die meisten Betroffenen kommen als seelisch Gesunde zu mir. Aber sie benötigen seelische Begleitung, um den Weg aus der existenziellen Krise zu finden, in die der Krebs sie gestürzt hat.
Wie sieht der Weg aus, den Sie mit Krebskranken beschreiten?
Das ist individuell sehr verschieden. Ich gebe keine Richtung vor, sondern aktiviere im Gespräch behutsam und kleinschrittig die persönlichen Gesundheitsressourcen, die auf den richtigen Weg bringen. Wichtig für die Patienten ist, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und sich von ihnen leiten zu lassen. Es gilt, die Krankheit als Chance zu erfahren, dem Leben neuen Sinn zu geben und Seelenfrieden zurückzugewinnen. Unterstützend wirken Akupunktur und körperliche Übungen zur An- und Entspannung der Muskulatur.
Krebs ist nicht gleich Krebs. Was ist z.B. bei Prostatakrebs anders?
Auch wer an einem Prostatakarzinom erkrankt ist, ringt in erster Linie mit der Krebsdiagnose. Sekundär trifft die Krankheit den Mann als Geschlechtswesen ins Mark, ähnlich wie bei Frauen der Brustkrebs. Beeinträchtigt die Krebstherapie die Sexualität, wird dieser Aspekt zeitweilig dominant. Ich rate dann zur Paartherapie und ziehe einen Sexualtherapeuten hinzu.